Zwischen Vertrauen und Kontrolle – Auswirkungen der Corona-Pandemie aus Sicht der Führungskräfte

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In einer gemeinsamen Studie untersuchen das Marktforschungsinstitut rheingold und Hays, wie Unternehmen in Deutschland mit der Corona-Krise umgehen: Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Betriebe? Mit welchen Herausforderungen sehen sich die Führungskräfte konfrontiert? Und wie verändern sich die Anforderungen an die Mitarbeitenden?

Im Sommer 2021 zeigen sich Anpassung und Flexibilität in der Unternehmens- und Arbeitswelt im Umgang mit der andauernden Krise. Unter Hochdruck wurden Innovationen umgesetzt, insbesondere Digitalisierung und mobiles Arbeiten erleben einen enormen Durchbruch.

POSITIVERER BLICK AUF DIE WIRTSCHAFTSLAGE ALS 2020

Annähernd die Hälfte der befragten Unternehmen (45 %) schätzt die wirtschaftliche Lage unverändert zu der Zeit vor Corona ein. Eine deutliche Steigerung um zwölf Prozent gegenüber der Einschätzung von 2020, die bei 33 Prozent lag. Etwa jedes fünfte Unternehmen (19 %) gibt an, dass die Situation sich verbessert habe. Negativ gegenüber der Vor-Corona-Zeit beurteilt nur noch ein gutes Drittel der Befragten die Unternehmenssituation. Die negative Einschätzung ist damit seit 2020 von 46 Prozent auf 36 Prozent um zehn Prozentpunkte deutlich gesunken.

UNTERNEHMEN STEHEN VOR UNTERSCHIEDLICHEN HERAUSFORDERUNGEN

Während rund jedes vierte Unternehmen von einer gestiegenen Nachfrage nach seinen Produkten bzw. Dienstleistungen berichtet, treten gleichzeitig Lieferengpässe für verschiedene Materialien und Vorprodukte auf, die einer wirtschaftlichen Erholung entgegenstehen. Mit 43 Prozent sind besonders Industrieunternehmen von Lieferengpässen bis hin zur Einstellung der Produktion und Kurzarbeit betroffen.

ZUKÜNFTIG MEHR REGIONALE NÄHE UND WENIGER ABHÄNGIGKEITEN

Als Folge auf die Lieferengpässe geben mehr als zwei Drittel der befragten Führungskräfte (67 %) und sogar drei Viertel in der Industrie an, dass sie zukünftig einen stärkeren Fokus darauf legen werden, externe Abhängigkeiten zu vermeiden und zentrale Produkte und Dienstleistungen inzusourcen. Für rund drei Viertel der befragten Industrieunternehmen sollen sich außerdem wichtige Lieferfirmen und Dienstleistungsunternehmen in räumlicher Nähe befinden.

DIGITALISIERUNG

An der Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Folgerichtig will die große Mehrheit der Unternehmen die interne Digitalisierung auch in Zukunft weiter vorantreiben (84 %). Knapp zwei Drittel der be-fragten Unternehmen wollen ihre Arbeitsprozesse langfristig digital automatisieren (64 %). Video-konferenzen werden Treffen in Präsenz weiterhin ersetzen, auf Geschäftsreisen soll vermehrt ver-zichtet werden.

HOMEOFFICE – GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN

Das Homeoffice, in der Vor-Corona-Zeit eher nur einzelnen Mitarbeitenden vorbehalten, wurde auf-grund der Kontaktbeschränkungen im ersten Lockdown im März 2020 quasi über Nacht zum neuen Arbeitsplatz für Millionen, die im Büro arbeiten. Jetzt zeigt sich: Ein Zurück zum Vorher wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht geben. Die Freiheit, jederzeit selbst über den Arbeitsort entscheiden zu können, aber auch nicht. Mehrheitlich streben die Unternehmen, die schon eine Homeoffice-Regel verabschiedet haben, eine paritätische Verteilung zwischen Büro- und Homeoffice-Anteilen an.

FÜHRUNG IN ZEITEN VON HOMEOFFICE UND ARBEITEN AUF DISTANZ

Die fehlende persönliche und räumliche Nähe macht die Führungsaufgabe für die Mehrheit der befragten Führungskräfte (70 %) deutlich zeitintensiver und komplexer. Jede Kommunikation muss geplant werden. Es besteht insgesamt weniger Kontakt und informeller Austausch. Die Führung insgesamt bewegt sich zwischen „Vertrauen" und „Kontrolle". Während rund ein Drittel der be-fragten Entscheiderinnen und Entscheider ihren Mitarbeitenden eigenständige Entscheidungen und Verantwortung zugestehen, gibt die Mehrheit an, kleinteiliger Vorgaben zu machen und mehr zu ver-folgen, wann, wie und wie viel ihre Mitarbeitenden arbeiten.

Quelle: Hays

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